Dank Factoring werden Sie von externen Einflüssen unabhängiger
Exportierende Unternehmen stehen oftmals vor der unternehmerischen Entscheidung wie hoch das Limit bzw. Risiko in den einzelnen Ländern ausfallen soll und welche Aufträge man denn überhaupt übernehmen soll. Neben langen Transportwegen und Zollformalitäten darf danbei nicht vergessen werden, das Ausfallrisiko näher zu betrachten.
Selbst wenn Sie an einen perfekt zahlenden Kunden mit guter Liquidität haben, heißt dies nicht, dass die Einnahmen auch in das Heimatland transferiert werden können. Selbst Großunternehmen wie die Deutsche Lufthansa AG haben gemäß übereinstimmenden Medienberichten mit dem Transfer von Auslandsguthaben zu kämpfen. Sogar die Tagesschau berichtete am 18. Mai 2014 darüber (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/lufthansa-venezuela102.html). Erstaunlich ist dabei, dass die Regierung Venezuelas gar nicht bestreitet, dass die Flugscheine verkauft und genutzt worden wären. Allerdings gibt es verschiedene Ansätze, die Transfer der den Unternehmen zustehenden Geldern zu unterbinden. Fehlende Deviseneinnahmen sind dabei ein ebenso gerne verwendetes Argument wie die Frage, ob der normale Wechselkurs am Markt oder ein staatlich festgelegter Umrechnungskurs verwendet werden sollen.
Factoring gillt als sicheres Finanzierungsinstrument
Unternehmer befinden sich in einem Dilemma, wegen einem zu hohen Risiko auf Geschäftsmöglichkeiten zu verzichten oder eine hohe Risikoposition einzugehen. Allerdings gibt es verschiedene Finanzierungsinstrumente, um die Exportchancen doch noch wahrnehmen zu können. Neben den bekannten Hermes-Bürgschaften ist Factoring auch für Auslandsforderungen möglich. Einer der großen Vorteile beim Factoring ist die politik-neutrale Entscheidung des Finanzierungspartners: Dieser entscheidet einzig und alleine aufgrund einer Länderrisiko-Bewertung darüber, ob er das Factoring für ein bestimmtes Zielland anbieten möchte. Und ob er einen Rahmenvertrag anbietet, der eine große Anzahl an Lieferungen und Kundenverbindungen umfasst und damit regelmäßig neu verhandelt wird.
Bei der staatlich geförderten Hermes-Bürgschaft sind immer mal wieder Schwenks in der Außenpolitik spürbar. So werden die unternehmerischen Entscheidungen auf eine mehrfache Art und Weise eingeschränkt: Erst ist bei vielen Gütern – bildlich gesprochen – das grüne Licht der Exportkontrolle bzw. der Ausfuhrgenehmigung abzuwarten. Danach muss der Unternehmer die Frage stellen, ob er eine staatlich subventionierte Bürgschaft zur Exportförderung in Anspruch nehmen kann. Das Factoring bei einer der großen Banken oder Factoring-Partner reduziert diese Frage dazu im Gegensatz auf nur eine einzige politische Entscheidung (Exportkontrolle/Ausfuhrgenehmigung), der Finanzierungs-Teil bleibt in der unternehmerischen Verantwortung.
Dann kann es auch nicht passieren, dass eine eigentlich als sicher eingeplante Finanzierung wegen einer Änderung der politischen Großwetterlage plötzlich neuverhandelt werden muss. Die Online-Ausgabe des Spiegels berichtete gerade erst (am 12.06.2014) von einer geplatzten Finanzierung bei Bürgschaften für den AKW-Bau. Damit trifft es High-Tech Projekte am oberen Ende der Finanzierungsbandbreite, die betroffenen Unternehmen müssen dann eine Finanzierung darstellen, die die eigenen Bilanzzahlen und das Eigenkapital wesentlich mehr belastet.