bank-betrugVor fast genau fünf Jahren berichtete das Handelsblatt davon, dass in vielen Banken viel zu wenige Maßnahmen getroffen worden wären, um die Unterscheidung zwischen einem echten Forderungsausfall und Betrug klar treffen zu können. Der Flowtex-Skandal erschütterte Deutschland, bei dem nicht vorhandene Geräte per Leasing finanziert worden sind. Wer in sein eigenes Unternehmen blickt, der findet meist glücklicherweise wesentlich weniger kriminelle Energie. Aber hier und da schon einmal ein bisschen Schlendrian oder einen persönlichen Gefallen. Da wird ein langjähriger Kunde, der schon lange keine Rechnungen mehr bezahlt hat, aus Verbundenheit weiter beliefert. Vielleicht gibt es vom Rechnungswesen auch keine strukturierten Vorgaben, ab wann denn ein Kunde wirklich zu sperren wäre?

Factoring wird den Leiter des Rechnungswesens durch den Forderungsverkauf und auch systematische Auswertungen der Kundenzahlungsmoral unterstützen. Ein klar definierter Berichts- und Meldeprozess stellt sicher, dass das Unternehmen weiß, welche Kunden ihre Rechnungen nicht mehr begleichen. In Abstimmung mit dem Vertrieb können dann verschiedene Maßnahmen zur Zahlungs- und Einnahmensicherung getroffen werden: Diese können von einer Begrenzung eines Kundenlimits bis hin zur Umstellung auf sofortige Barzahlung oder auch der Sperrung für Bestellungen reichen.

Factoring hat damit auch eine stabilisierende Wirkung auf die Strukturen und die Arbeitsabläufe im Unternehmen. Es ist sozusagen eine Variante des 4-Augen-Prinzips, bei dem wesentliche Entscheidungen nicht von einem Mitarbeiter alleine, sondern immer in Zusammenarbeit mit einem anderen getroffen werden. Factoring ist der Schlüssel um die Wertigkeit der Einnahmen und auch die Notwendigkeit der Forderungsrealisierung intern deutlich zu dokumentieren. Es bietet darüber hinaus aber auch eine hervorragende Möglichkeit zu Kunden “Nein” sagen zu können. Denn es klingt etwas höflicher, wenn ein Lieferant aufgrund der Erfahrungen seines Factoring Spezialisten “Nein” zu einer Großbestellung sagt, als wenn dies ein eigener Mitarbeiter entscheiden und kommunizieren müsste. Hier wäre er sozusagen ungeschützt den Negativreaktionen von Kundenseite ausgesetzt.

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